In einem Monat, am 8. Oktober, haben rund 4,3 Millionen wahlberechtigte Bürger:innen die Möglichkeit über die Politik der nächsten 5 Jahre in Ihrem Bundesland zu entscheiden. Aktuell regiert in Hessen eine Schwarz-Grüne Koalition unter dem Ministerpräsidenten Boris Rhein von der CDU. Laut Umfragen hat die Koalition gute Chancen wiedergewählt zu werden. Als Bürger:innen wählen wir unsere Abgeordneten – aber vertreten sie tatsächlich die Vielfalt unserer Gesellschaft? Genau dieser Frage sind wir nachgegangen, speziell für Hessen. Wir haben die Gesellschaft, die aktuellen Wahlkreisbewerber:innen für die Landtagswahl und die derzeitigen Abgeordneten in mehreren Aspekten miteinander verglichen.
Im Altersvergleich liegen die aktuellen Abgeordneten etwas über dem Durchschnittsalter der Bevölkerung. Das durchschnittliche Alter der Kandidierenden repräsentiert schon eher das der gesamten Bevölkerung in Hessen. Dabei muss man natürlich bedenken, dass die Altersspanne in der Gesellschaft anders verteilt ist als im Landtag – schließlich findet man dort weder Babys noch Hundertjährige. In puncto Frauenanteil haben die Wahlkreisbewerber:innen noch eine große Lücke zu füllen, gerade einmal ein Drittel der Kandidierenden in Hessen sind Frauen. Nicht viel besser ist der Frauenanteil unter den aktuellen Abgeordneten, hier liegt der Anteil bei 34 Prozent.
Auch wenn es um die gelernten Berufe geht, gibt es einen erkennbaren Unterschied zwischen der gesamtem Bevölkerung, den Abgeordneten und den Wahlkreisbewerber:innen. In Hessen arbeiten die meisten Bürger:innen im Gesundheitswesen, gefolgt vom Einzelhandel und der öffentlichen Verwaltung. Letztere umfasst u. a. Bürgerämter, Bezirksregierungen, Gefängnisse, Ministerien, Museen, Stadtwerke, Krankenkassen, Polizei und Bundeswehr. Bei den Abgeordneten und Wahlkreisbewerber:innen unterscheiden sich die Berufe von der Gesellschaft, sie ähneln sich untereinander aber sehr. Hier stehen auf dem ersten Platz die öffentliche Verwaltung, gefolgt von Jurist:innen auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz teilen sich Unternehmer:innen und wissenschaftliche Angestellte.
